Samstag, 25. März 2017

AUF ZUM FLUGHAFEN - ES GEHT WIEDER HEIM

23. 3. 2017 - Donnerstag

Wir haben trotz der Aufregungen am Vortag gut geschlafen, alles zusammengepackt, noch einige Dinge mit dem Team besprochen und dann gings mit viel Gepäck wieder zurück nach Accra. Diesmal kommen wir sehr zeitig an, können ohne Probleme einchecken - normalerweise haben wir immer Probleme mit dem Gewicht.

Der Flug war sehr stürmisch, sodass wir die ganze Strecke von Accra bis London angeschnallt bleiben mussten - immerhin 6,5 Stunden.

Kurz nach Überfliegen der österreichischen Grenze tauchen über der durchgehenden Wolkendecke Gebirgsketten auf. Beim Anflug zum Flughafen Schwechat scheint es sich um den Schneeberg zu handeln. Sollte ich da nicht recht haben, dann bitte ich um Aufklärung!

Wir werden wieder von Dieter abgeholt und gut bei uns abgeliefert. Ein herzliches MEDASE auch diesmal!

ZWEI ARBEITSINTENSIVE WOCHEN GEHEN ZU ENDE - WIR HABEN ALLE UNSERE VORGABEN BEARBEITET UND WIEDER VIEL EINBLICK IN EINE - UNS SEHR FREMDE KULTUR - GEWONNEN.

UNSER LETZTER ARBEITSTAG

22. 3. 2017 - Mittwoch
Für heute haben wir uns die schriftliche Aufarbeitung der Arbeitsreise vorgenommen - aber es kommt anders:
Eigentlich war die Nacht von Dienstag auf Mittwoch irgendwie "anders". Normalerweise kennen wir alle Nachtgeräusche, da wir immer nur etwa 4 Stunden schlafen, dann aufwachen, dann weiterschlafen...aber diesmal war es ganz ruhig, es hat immer wieder Stromausfälle gegeben und wir hatten irgendwie das Gefühl, jemand wäre im Zimmer, obwohl wir wussten, dass wir das Zimmer von innen versperrt hatten und die Fenster starke Gitter haben.

Bella Vista ist ein sehr sicherer Ort, es wird am Abend alles abgesperrt und wir haben immer gesagt, das wäre wie FORT KNOX.
Da es diesmal sehr heiß war - hatten im Zimmer so an die 29 Grad manchmal - haben wir die Außenfenster offen gelassen, dann kam das dicke Fenstergitter und dann noch Flügel mit Moskitonetzen, die immer zu waren. Aber - die konnte man aufdrücken, was wir nicht wussten.
Bei einem Badbesuch mitten in der Nacht haben wir uns gewundert, dass der Mittelteil der Moskitoflügel offen stand - wir dachten, na, vielleicht hat der Wind das Fenster aufgedrückt.

Erst in der Früh sah Christa, deren Nachtkastl nahe am Fenster war, dass die Kamera, die sie ausnahmsweise dort abgelegt hatte weg war - also hat sie jemand von außen vermutlich mit einem Stecken hinausgefischt.

Da hat sich die Bekanntschaft zum Commander als sehr nützlich erwiesen. Sofort haben sich zwei Kriminalbeamte in Zivil unserer Sache angenommen, haben einen Lokalaugenschein gemacht und auch Hausdurchsuchungen in den Zimmern der Bediensteten, die auswärts wohnen. Zuerst war uns das sehr unangenehm, dabei zu sein. Wir mussten aber, denn wenn man die Kamera gefunden hätte, dann hätte Christa sie identifizieren müssen. Man hat aber nirgends was gefunden und so haben wir das als Unschuldsbeweis gewertet.

Wir hatten das Gefühl mitten in einem Krimi zu sein - und außer dem materiellen Verlust ist ja nichts passiert...aber unsere "heile Welt" hat einen Sprung bekommen.

WAS UNS ABER NICHT ABHALTEN WIRD, IMMER WIEDER IM DIENSTE VON HELP4GHANA NACH AKROPONG ZU FAHREN!


ERÖFFNUNG DES KINDERGARTENS IN OBOM

21. 3. 2017 - Dienstag
Heute wird gefeiert.
so sind wir "aufgemaschert" für dieses Event
so toll ist er geworden


Unser Kindergarten, der anstelle des zusammengebrochenen Lehmgebäudes errichtet wurde, konnte heute mit großer Anteilnahme von Chiefs, Queenmothers, Ältestenrat, Schuloberbehörde, Schuldirektor, Lehrern, Eltern und Kindern feierlich eröffnet werden.
Wie hier üblich hat Eric und Yirenkyi, unser Team vor Ort Großartiges geleistet. Sonnenschutzdächer wurden organisiert, Sessel und Tische, große Boxen mit einer Anlage, die Discostimmung in das kleine Buschdorf OBOM zauberten.


Zuerst wird nach der Tradition "LIBATION" gemacht, es wird mit Schnaps dem NYAME, dem Hauptgott, ASASE YAA, der Muttergöttin und allen anderen Gottheiten ein Trankopfer dargebracht, dann wird nach christlicher Tradition gebetet, wobei alle den Kopf senken.



der Direktor sagt, dass seitdem wir das Schulgeld bezahlen, die Schülerzahl sich
verdoppelt hat: von 42 auf 85
 Es werden Reden gehalten und die Kinder führen einen traditionellen Tanz vor. Sehr interessant ist die Themenwahl: es wird das Mann/Frau - Verhältnis thematisiert: Bub nähert sich dem Mädchen, dieses nimmt die Werbung an oder auch nicht, am Ende wird der Verehrer aber "abserviert" .... sehr drastisch fällt er zu Boden.
Auch ich muss eine Rede halten - man wünscht mir 150 Jahre, um noch viel Gutes tun zu können, na, da habe ich gerade fast die Hälfte erreicht.


Christa übernimmt ein Dankesgeschenk für Help4Ghana


 
Ein Mädchen bringt die Schere zum Durchschneiden des Bandes.

der große Moment

 



eine Stärkung muss sein




 
 das obligatorische Gruppenbild

Dann kommt es zur großen Kleiderverteilung



 Zum Abschied bekommen wir ein lebendiges Huhn, Gari (Kassavagrieß), Orangen, Plantain - all das geben wir unserem Team und dem "Constructor"


EINE HERAUSFORDERUNG. COMFORT MUSS WIEDER IN DIE SCHULE

20. 3. 2017 - Montag

Zuerst besuchen wir den Commander der hiesigen Polizeistation, um uns die Geschichte um Comfort aus seiner Sicht erzählen zu lassen.

Wir finden einen sehr menschlichen und engagierten Kommandanten vor und ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir diese neue Bekanntschaft noch selbst gut brauchen werden - aber das im Bericht vom letzten Tag in Akropong!

In der Methodist - Schule, wo wir schon jahrelang ein besonders gutes Verhältnis zu der dortigen Direktorin haben, hören wir nun ihre Sicht des Falles: Es gibt ein Tabu, über das man nicht spricht - und wenn doch - nur unter vorgehaltener Hand: es ging um schwarze Magie. Es ist daher nicht mehr möglich, Comfort in dieser Schule zu lassen.

Wir müssen nun eine andere Schule finden und das geht erstaunlich rasch und problemlos. Comfort geht in die 3. Klasse Primary School. So nimmt die Presby Primary sie auf. Wie muss es in diesem Kind ausschauen, wenn es immer wieder irgendwohin geschickt wird?

Wir bezahlen das Schulgeld für das laufende Trimester und nehmen Comfort in unser Programm auf. Um der Großmutter einen Verdienst zu ermöglichen, gewähren wir ihr einen Zuschuss von 200 Cedis (ca. 50 Euro) um am Markt in Accra Altkleider zu kaufen und diese dann in Akropong vor ihrem Haus feilzubieten.

Wir sind froh, dass wir mit Hilfe Erics diese Lösung gefunden haben und haben uns das Mittagessen in unserem Lieblingsbeisl verdient: in einem Verschlag wird gekocht - es gibt nur die Auswahl von Groundnutsoup, Light soup und Fufu und Riceballs.


Da wir vermeiden Fisch oder Fleisch im Landesinneren zu essen, entscheiden wir uns für Fufu mit Groundnutsoup. Es ist köstlich und kostet 3 Cedis - 60 Cent - für uns Zwei!
Dann spazieren wir durch den Markt und treffen immer wieder Bekannte.
 

Wir besuchen auch Gladys, bei der ich die ersten 10 Jahre gewohnt habe und die vor zwei Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte, von dem sie sich nur langsam erholt



Sonntag, 19. März 2017

HEUTE IST SONNTAG

19.3.2017 - Sonntag
Heute hat unser Team größtenteils frei. Man geht in die Kirche, besucht Leute. Wir gehen in die einzige kleine katholische Kirche von Akropong. Als wir um 11 h hinkommen, ist die Messe schon voll im Gange. Aber es dauert und dauert.


ABURI - BOTANISCHER GARTEN UND HOLZSCHNITZER

18.3.2017 Samstag
Heute haben wir es ein wenig ruhiger und auch unser Team kann sich anderweitig beschäftigen. Wir fahren nach Aburi mit dem wunderschönen botanischen Garten. Es herrscht Ruhe hier, nur hin und wieder eine Schulklasse. Wir gehen kreuz und quer und Erinnerungen kommen - ich war etwa vor 10 Jahren das letzte Mal da.





Ein Termitenhügel, größer als ich

eine kleine Stärkung dazwischen








 Samstags sind immer die Begräbnisse, wobei auch da ein ziemlicher Aufwand getrieben wird.In diesem Fall eine Staatskarosse, dahinter Musiker und Tänzer.


Am Nachmittag machen wir weitere Hausbesuche. Es ist sehr nett, in den Nebengassen zu schlendern, viele kennen uns schon.
Wir besuchen Angebella, der eine Zwilling, mit deren Unterstützung Help4Ghana begonnen hat. Nun ist sie 33, hat 3 Kinder und einen Mann, der ihr Kummer macht. Sie muss - wie viele Frauen hier - sich und die Kinder selbst versorgen. Sie hat daher vor dem Family-Haus einen kleinen Shop.

Einige Szenen von unterwegs:






Wir besichtigten den renovierten Omanhene Palace mit der Fotogalerie aller Könige der Akwapim. Die beiden Bilder zeigen den ersten und den letzten König der Akwapim. Im Moment ist unser Krontihene der Stellvertreter. Man hofft, noch in den nächsten Monaten einen neuen König zu installieren.